Jens Harzer im Exklusiv-Interview mit „schöner leben … bis zuletzt“: „Ich versuche mich so sensibel wie möglich für den Tod und das Sterben zu halten“
„schöner leben … bis zuletzt“ (Erscheinungstermin: 30.06.) traf Jens Harzer zum Gespräch über Palliativversorgung, Sterben und Tod, die Erkrankung seines Vaters, den Iffland-Ring sowie „Babylon Berlin.
Harzer …
… auf die Frage, wie wichtig es sei, dass wir uns als Gesellschaft mit dem Tod und dem Sterben auseinandersetzen: „Ich persönlich versuche, mich so sensibel wie möglich für das Thema zu halten. Was mich und das Umfeld meines Lebens angeht, bin ich mit fünfzig in einem Alter, in dem man sich naturgemäß mit dem Tod der Eltern beschäftigen muss. Auch engere Freunde sterben mitunter, und natürlich gibt es Krankheiten in meinem näheren Umfeld. Bevor mein Vater vor einigen Jahren gestorben ist, hatte ich immer den Satz im Kopf, dass sich der Tod nicht denken lässt. Beim Sterben meines Vaters nahm ich dann aber wahr, dass sein Tod einen ganz eigenen Weg nahm. Dieser Wahrnehmung habe ich es zu verdanken, dass ich die Angst vor dem Sterben ein klein wenig verloren habe.“
… auf die Frage, wie er selbst gern von der „Bühne des Lebens“ abträte („Peng und weg oder mit viel Zeit zum achtsamen Loslassen?“): „Letzteres. Ich habe es mir als Kind immer so vorgestellt, dass es gut wäre, viel Zeit für das Sterben zu haben. Aber, was soll man dazu sagen? Mein Vater beispielsweise hatte einen sehr schweren Krebs, der ihn dann innerhalb von wenigen Wochen niedergestreckt hat, während mein Schwiegervater in Bosnien sich eines Abends ins Bett legte und am anderen Morgen nicht wieder aufgewacht ist. Aber wer weiß schon, wie sich das alles von innen anfühlt.“
… auf die Frage, ob den Iffland-Ring manchmal trägt: „Nein, noch nie. Anfangs haben wir den Ring in die Unterhosen-Schublade unserer Tochter verfrachtet, später im Bankschließfach, wo der Mann, der uns das Fach aufschloss, Herr Raub hieß. Sehr witzig. Übrigens, die Verantwortung des Preises nehme ich insofern ernst in Bezug auf meinen Beruf als Theaterschauspieler bzw. dem Theater selbst, weil ich ja in gewisser Weise dafür stehe. Durch meine Person ist er nahe beim Theater geblieben. Das gefällt mir“
… auf die Frage, wie seine eigene, zurückliegende Erkrankung seine „Sicht auf alles“ verändert hat: „Es war eine Zäsur, die mich, das kann ich offenen Herzens sagen, obwohl es eine Binsenweisheit ist, gestärkt hat. Die Krise hat mich glücklicherweise nicht in schwierige Lebensumstände schlittern lassen, außerdem hatte ich ein gutes privates sowie berufliches Umfeld. All das war Glück. Nennen wir es mal so.“
… auf die Frage, ob er auch in der 5. Staffel von „Babylon Berlin“ dabei ist: „Ja, das ist der Plan. Und danach ist es dann aber auch vorbei.“
Alle Zitate und Infos nur bei Nennung der Quelle „schöner leben … bis zuletzt“ frei.
Das Interview finden Sie auch auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=Zu1rqQyflDk&t=9s
Das Heft können Sie bestellen oder als PDF herunterladen: www.schoener-leben.info
Redaktioneller Ansprechpartner:
Dr. med. Thomas Sitte
Vorstandsvorsitzender Deutsche PalliativStiftung
thomas.sitte@palliativstiftung.com
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Über die Deutsche PalliativStiftung
Die Deutsche PalliativStiftung mit Sitz in Fulda und Berlin engagiert sich seit 2010 dafür, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, an einem vertrauten Ort, inmitten vertrauter Menschen, ohne körperliche Beschwerden und unter ganzheitlicher Betreuung sein Leben bis zum Ende leben zu können. Unterstützt wird eine Medizin mit Maß und Menschlichkeit, die jeder Mensch selbstbestimmt an seinem Lebensende in Anspruch nehmen kann. Jeder sollte darüber informiert sein, welche Optionen und Möglichkeiten es am Lebensende gibt – dabei hilft die Deutsche PalliativStiftung.
Für weitere Informationen www.palliativstiftung.com
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Dr. med. Thomas Sitte
Vorstandsvorsitzender
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